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EDIT
Kritische Ausgabe
Macondo
Bella triste
Sprache im technischen Zeitalter
Kultur & Gespenster
plumbum
Poet
Neue Rundschau

 
Zeitschriftenschau 56
Andreas Heckmann
 

"Reisen" ist das inoffizielle Thema der neuen EDIT, in der Hannes Bajohr mit "Memoiren" beeindruckt. Als seine Geschäftspartner nicht auftauchen, gerät der durch New York treibende Ich-Erzähler in eine Beobachtungswut, die den Lesern gestochene Bilder von in eine Schuhputzmaschine geratenen Schnürsenkeln oder vom Central Park bei unwirtlichem Wetter einträgt, aber auch kluge, lässig eingestreute Reflexionen. Trotz Beschreibungspräzision und intellektueller Brillanz: Die Genauigkeit mündet in Klischees, und plötzlich ist es lesend, als sehe man einen oft geschauten Film. Und doch ist es wie beim ersten Ansehen - eine seltsame Überlagerung der Wahrnehmung, die sich konsequentermaßen des Futurs bedient: "China Town, ich werde im Bus sitzen, der mich fortbringen soll. Es wird halb acht Uhr morgens sein, die blechernen Rollläden, noch heruntergelassen, die Luft kühl-schwül, die Laster werden Dreckwolken paffend durch die Straße brettern, andere vor den Geschäften stehen, und dicke schwitzende Chinesen, auch Latinos und Schwarze, werden Kisten ausladen."
Von einer Reise anderer Art berichtet Tina Ilse Gintrowski in "Plankton", wo eine Clique zu einem Musikfestival unterwegs ist, aber auf der Autobahn in einen Stau gerät, was die Erzählerin dazu nutzt, den ersten Joint zu rauchen. Langsam gleitet der Text aus einer realistisch anmutenden Szenerie ins immer Diffusere ab. Man hat das Festival erreicht, hat sein Zelt aufgebaut, hört Musik, doch der Text folgt keiner Linearität oder Logik mehr, sondern ist durch Wiederholungen und Parallelen strukturiert, verdankt zufällig anmutenden Bewegungen der Protagonistin seinen Fortgang, und so zerfällt der Raum, zerfallen die Beziehungen der Elemente in ihm, bis nur noch ungerichtete, zersplitterte Wahrnehmungen übrigbleiben: "[…] und ich erinnerte mich nicht mehr, was ich wollte, dort, an dem Eiswagen, weshalb ich weglief, und ich lief immer weiter, und verlief mich wieder, und legte mich wieder auf den Boden, auf den Rücken, und sah Sternbilder, die mir fremd waren, und es war ganz ruhig um mich, gar keine Leute, oder nur sehr stille, alle weggeflogen, nur noch Bäume, oder Beine, die wie Bäume aussahen, und rauschten, […] und so schlief ich einfach ein, und ließ mich treiben, und träumte, vom Meer."
Die neue Edit enthält zudem Gedichte und Tagebuchnotizen des Norwegers Olav H. Hauge (1908-94), bei denen ich sofort die grobkörnigen Schwarzweißbilder des so irritierenden wie in Bann schlagenden Films "Why should I buy a bed when all that I need is sleep?" über die letzten Jahre des amerikanischen Lyrikers Robert Lax (1915-2000) vor Augen hatte, der von 1964 bis kurz vor seinem Tod auf Patmos gelebt hat, einer griechischen Insel, die dem Betrachter des Films in Bildern von alttestamentarischer Kargheit und Wucht entgegentritt. "Hier wohn ich länger als ein Menschenalter. / Jahre mit Wind und Sternen in hohem Rigg / sind vorbeigesegelt. / Bäume und Vögel ließen sich nieder hier, / doch ich bin nicht zur Ruhe gekommen" - so lautet eines von Hauges schlichten und doch wirkmächtigen Gedichten.

Reisen und Abenteuer sind zwar keine Synonyme, aber die Schnittmenge beider Begriffe ist erklecklich, wie auch die dem Abenteuer gewidmete zwölfte Nummer der Bonner Zeitschrift Kritische Ausgabe zeigt. Wieder sind es nicht so sehr die germanistischen Beiträge, die vor allem erfreuen, sondern die von außerhalb der Uni stammenden Texte, etwa der souveräne Essay "Das Abenteuer Phantastik" von Molosovsky (eigentlich: Alexander W. Müller).
Der literarische Leckerbissen des Heftes aber ist Florian Neuners "Dérive II: Batenbrock, Boy", in dem einer sich durchs Ruhrgebiet - vornehmlich durch Bottrop-Boy - treiben lässt, dabei aufschreibt, was er sieht, und diese Notate mit Reflexionen anreichert, bis der Text zum Abbild einer industriegeprägten Landschaft wird, in der es weder Zentrum noch Peripherie gibt, nur ein zwischen Unorten herumstreifendes Ich. Erstaunlich, dass die lustvoll und eloquent beschriebene Unstrukturiertheit der Umgebung beim Lesen nicht ermüdet, sondern im Gegenteil die Champagnerlaune eines fast überschwänglichen Freiheitsgefühls hervorruft, das dem Motto des Textes wunderbar entspricht, einem Satz des Situationisten Guy Debord nämlich, der da lautet: "Die Formel zum Sturz der Welt haben wir nicht in Büchern gesucht, sondern auf Irrfahrten." Nur dass eben auch diese Irrfahrt sich in einem Text zuträgt.

Wie aus einer Ferienidylle, der das Unbehagen nur diskret eingeschrieben ist, ein Horrortrip im Quallenteppich der Medusen werden kann, beschreibt Volker Kaminski in Ausgabe 185 von Sprache im technischen Zeitalter und lässt damit die Texte der Absolventen der Berliner Autorenwerkstatt Prosa 2007 im LCB alt aussehen, was einmal mehr den Wunsch weckt, von ihm möge nach nun sieben Jahren endlich wieder ein Buch erscheinen.
Ausgabe 186 der sich inzwischen spritz nennenden Berliner Traditionszeitschrift versammelt unter dem Titel "Stadteinsichten" sieben Vorträge zum Thema "Akzeptanz und Aggression in der urbanen Gesellschaft", die während der Leipziger Buchmesse gehalten wurden. Besonders Rafael Chirbes - der Chronist der spanischen Gesellschaft der Franco-Zeit - unterläuft dabei das Thema, wendet sich auf den Spuren von Benjamins "Berliner Kindheit" (und nicht auf denen von "Kindheit in Berlin", liebes Lektorat) den frühen Imaginationsspendern zu, denen seine Bilder von der Stadt sich verdanken, und lässt seine Leser an frühen Lektüren teilhaben, an seinen Kinoerlebnissen als Kind, an überwältigenden Bahnhofs- und Markteindrücken an Mutters Hand. So erlebt man den Wahrnehmungsrausch des kleinen Jungen mit, ohne dass die Erinnerungen - wie Benjamins melancholische Veduten - zu aufgeladenen Bildern gerinnen.
Nicht introspektiv oder imaginativ, sondern als genaue Beobachterin der Außenwelt nähert sich die Kroatin Slavenka Drakulic dem Thema und beschreibt, wie sie sich in Stockholm, Wien und Zagreb eingelebt hat und den Umgang mit den Fremden dort wahrnimmt. Was sie über Wien schreibt - einer Stadt, in der Migranten aus Ost- und Südosteuropa ganz selbstverständlich am Handy plaudern, ohne die Stimme (anders als etwa in München) zu einem verschämten Flüstern zu senken -, kommt dabei trotz ihres soziologisch präzisen, fast kühlen Blicks einer Liebeserklärung gleich. Und interessanterweise ist gerade Zagreb der für die Autorin befremdlichsten Zuwanderung ausgesetzt, der Immigration vom Lande her nämlich, die sich im urbanen Milieu des alten kroatischen Zentrums fremder ausnimmt als vom Balkan zugezogene Städter dies als Neu-Wiener je könnten.

Die 19. Ausgabe der Bochumer Zeitschrift Macondo bringt neben schönen Schwarzweißfotos zum Heftthema "Paare" einige Texte von auch im "Erker" gern veröffentlichten Autoren wie Cornelia Schneider, Steffen Roye und Imke Müller-Hellmann.
Besonders hervorzuheben ist aber Gunther Geltingers Romanauszug "Mensch Engel", der in kühnen, himmelstürmerischen Sätzen vom Coming Out eines jungen Mannes in einem fränkischen Dorf am Main berichtet. Ein Fest der Worte und der Syntax ist das, eine Feier des hohen, aber nie hohlen Tons eines Schriftstellers, der sich selbstbewusst unter das Sprachzelt Rilkes stellt und sein Motto aus der ersten Duineser Elegie wählt. Warum auch nicht, wenn einer so schreiben kann: "Allein die trägen, schwarzen, stinkenden Wasser des Mainflusses hatten jahrein jahraus die endlosen Nachmittage seiner Kindheit auf den zirpenden, von Pferdebremsen durchsirrten Schwemmwiesen, die durchqualmten, durchzechten und durchquatschten Nächte seiner Rebellenjahre auf den moderigen Sandbänken und die einsamen Spaziergänge über die in brusthohem Gras verborgenen Ufertrampelpfade umspült, auf denen Engel, in düstere Gedanken und zornige Selbstgespräche versunken, die üblichen Kämpfe gegen verständnislose Eltern, ungerechte Lehrer, hinterhältige Klassenkameraden und eine erwachende, sich zum anderen Ufer, wie man landläufig sagt, hinüberneigende Sexualität ausgefochten hatte, und er muss grinsen angesichts der Doppelbödigkeit seines Ausdrucks, fürchtet aber dann, dass dieser gar nicht so doppelbödig, ja womöglich sogar ziemlich platt sei, will daraufhin die ganze Passage wieder streichen, lässt sie dann doch, eher aus einem Gefühl von Gleichgültigkeit als in Ermangelung einer Alternative, stehen und fährt fort: Es war an einem Abend Ende Mai […]" - wie plastisch hier Emotionen, Schauplätze, Menschen beschrieben werden und wie diese Beschreibung zugleich als sprachliche Inszenierung reflektiert und geerdet wird, das ist ein virtuoses Bubenstück und der Auftakt eines vermutlich glanzvollen Debüts, das im August bei Schöffling & Co. erschienen ist.

Kultur & Gespenster aus Hamburg ist keine literarische Zeitschrift, sondern ein cross-over-Projekt, das die Künste mit deren Reflexion auf unterschiedliche Weise kurzschließt und das Spielfeld des Bedenkenswerten in Bild und Text mit lässig anmutender, dabei staunenswert überlegen geführter Hand erweitert. In der sechsten Ausgabe bedenkt Kai van Eikels anhand der musikalischen Formation "Broken Social Science" die Möglichkeiten, als Künstler in einem Schwarm exzellenter Talente nicht unterzugehen, sondern strahlend zur Entfaltung zu kommen, sein Potenzial in einer Art Genie-Pool in beflügelndem Wettbewerb zu steigern und stets bereit zu sein, in wechselnden Formationen Neues zu probieren. So schön und plausibel sich das anhört: Auch hier gilt gewiss das alte "Kir Royal"-Motto "Wer reinkommt, ist drin." Und wie weit es vom Schwarm bis zur Qualifizierung "Die üblichen Verdächtigen" durch die wie üblich unverdächtig außen vor Gebliebenen ist, wird auch nicht thematisiert.
Der erfrischende Polemiker Enno Stahl macht sich in dem Text "Bolz, Hörisch, Kittler und Winkels tanzen im Ratinger Hof" über die apokalyptischen Anwandlungen besagter Geisteswissenschaftler und Großkritiker lustig, denen der Pogo der achtziger Jahre nun als ordinarienartiger Diskurs-Pogo in die Glieder gefahren sein soll, weswegen sie immerfort das Ende der Buchkultur verkünden - in Büchern, wie sich versteht.
Ole Frahm untersucht "Antisemitische Stereotype in Hergés ‚Tim und Struppi'" und fördert Überraschendes zutage. Nathalie Grenzhaeusers Schwarzweißfotografien aus Spitzbergen zeigen eine unwirtliche, durch die Eingriffe des Menschen versehrte Landschaft, in der nicht zu sein man sofort froh ist, um sich dann freilich - von Angstlust und einem Hang zur schönen Leere angezogen - den Bildern immer wieder zuzuwenden. In einem Comic von Alessandro Tota genügt es einem Partyschnorrer nicht, sich zu betrinken und Mädchen mit plumpen Sprüchen anzumachen, sondern er klaut auch noch ein T-Shirt und die Uhr des Gastgebers, bekommt dafür aber ordentlich was aufs Maul: ein schönes Seitenstück zu Blake Edwards "Partyschreck". Und Roman Schramms "Living as an Art" versammelt so elegante wie schwule Fotografien - herrlich der mit weit ausgefahrener Zunge vor Fliesenhintergrund Eis schleckende Beau mit Einstecktuch -, deren Überdeutlichkeit in leichtfüßige Ironie umschlägt.
Die neunte Ausgabe der wie eine LP-Hülle daherkommenden Leipziger Zeitschrift plumbum ist wieder eine Augenweide und aufgrund ihrer typografischen Gestaltung, besonders aber wegen der vielen auf beigem Karton gedruckten Linolschnitte von Gabriela Jolowicz, die Porträts, Selbstporträts, Stadtlandschaften und Interieurs zeigen, ein bibliophiler Genuss. Gegenüber dieser Opulenz tun sich die literarischen Texte erneut schwer - bis auf "Flausen" von Jonas Philipp Dallmann, der in den am Fuß der Textseiten schüchtern mitlaufenden, durchnummerierten Fragmenten 5256 bis 5367 vom Ende einer doch wohl großen Liebe erzählt, wobei es ihm gelingt, emotionale Sätze und distanzierte Beobachtungen - vermittelt nur durchs Zählwerk - zu einem schwebenden, so persönlichen wie überpersönlichen Text von großer Eindringlichkeit zu verschmelzen. Wie das aussieht, sei an zwei Beispielen mitgeteilt: "### 5256 Seltener kommt es vor, dass wir den Weg hinunter zum See machen; an den Ufern ist der Wind scharf und der Weg voll Gestrüpp. Manchmal sehen wir einen Angler, aber er grüßt nie." - "### 5309 Zuletzt waren es nur noch Wiederholungen, zu denen wir uns verstanden; es ist aber dennoch böse, wenn man hier nur Verdünnung vermutet, Auflösung und Abschied. Nein, manches sah ich nun, da das Licht sich zu trüben begann, aufrichtiger und wacher als zuvor, etwa die Abnutzungen des Gestühls oder die falsch ausgesuchten Lampenschirme oder eine Übermalung, deren Ton nicht ganz geglückt war."

Die fünfte Ausgabe von poet, dem Magazin des Poetenladens, enthält naturgemäß viel Lyrik, gut hundert Seiten nämlich, darunter Texte von Größen wie Sylvia Geist, Martina Hefter und Andreas Altmann. In der Abteilung Prosa begeistern Auszüge aus Carola Grubers Debüt "Alles an seinem Platz - 66 mögliche Geschichten", einem Buch, in dem die Autorin mit leichter Hand 66 Schreibregeln zur Textproduktion, also 66 literarische Strickmuster zusammengestellt hat, die zugleich 66 wunderbar sinnliche und doch hochgradig reflexive, einander spiegelnde und aufeinander verweisende Kurzprosastücke sind. Diese poetologischen poèmes en prose machen Lust auf viel mehr, und dass die Autorin, die aus der Hildesheimer Häschenschule stammt, Ror-Wolf-Fan ist, lässt erwarten, dass auch ihre künftigen Texte ein so sinnliches wie intellektuelles Vergnügen werden.
Daneben enthält das Magazin fünf Interviews mit bekannten Lektoren oder Verlagsleitern wie Jo Lendle und Thorsten Ahrend. Im Hinblick auf die Unsitte der letzten Jahre, Lyrik mit einem Übermaß an aufgeblasenen, oft geradezu marktschreierisch in die schöngeistige Nischenwelt entlassenen Reflexionen zu begleiten, steuert Urs Engeler - Leiter des gleichnamigen Basler Verlags - goldene Sätze bei: "Mir ist der Zusammenhang von Gedichte schreiben und auf Gedichte reflektieren leider etwas zweifelhaft geworden. So, wie es möglich ist, gute Gedichte zu schreiben, ohne groß darüber nachzudenken, ist es andererseits auch möglich, wenig gute Gedichte zu schreiben, aber viel darüber zu reden. Will sagen: Gegenwärtige poetologische Unternehmungen erlebe ich eher als Selbstproklamation denn als Selbstreflexion, eher also als die Werbe- und nicht die Forschungsabteilung des Unternehmens ‚AutorIn'". Danke für dieses klare Statement.

Die 21. Ausgabe der Hildesheimer Bella triste nämlich treibt es einmal mehr allzu lyrisch bzw. lyrikreflexiv, nachdem es in der 20. Nummer fast schon so ausgesehen hatte, als gäbe es noch andere spannende Gattungen. Zumal Thomas Stangls Essay "Andere Orte" über Raymond Roussel (1877-1933) bot interessante Einblicke in das Werk des hierzulande kaum bekannten französischen Autors. Ausgangspunkt der Beschäftigung mit Roussel war, dass Stangl nach der Veröffentlichung seines Romans "Der einzige Ort" (2004) feststellte, dass es bereits ein Buch namens "Locus Solus" gab. Die so angestoßene Beschäftigung mit Roussel mündet in die Erkenntnis: "Roussels Geschichten [...] wollen nichts erzählen, sondern vom Hundertsten ins Tausendste, immer weiter weg von jedem Ziel, jedem Gegenstand kommen (das einzige Ziel, dem sie sich annähern, ist das erfüllte Wortspiel [...])." Als Beispiel für die damit einhergehende Unübersetzbarkeit berichtet Stangl: "Er sucht zwei Sätze mit beinahe gleichlautenden Wörtern und unterschiedlicher Bedeutung ('les lettres du blanc sur les bandes du vieux pillard / billard' - 'Die Briefe des Weißen über die Banden des alten Plünderers' - 'Die weißen Buchstaben auf den Banden des alten Billardtisches' - Ausgangspunkt der 'Impressionen aus Afrika') und versucht eine Geschichte zu konstruieren, mit der er von der einen zur anderen Bedeutung gelangt [...]" - ein sympathisches Unterfangen.

Auch die Neue Rundschau, die seither mit Heften zu Wolfgang Hilbig und Peter Szondi beeindruckte, hat sich zu Jahresbeginn unter dem schönen Titel "Lyrikosmose" auf den Hildesheimer Lyrikzug geschwungen und das Lyrikfestival MainPoesia, das im April 2007 erstmals im Frankfurter Literaturhaus stattfand und in dessen Mittelpunkt die Gedichte von Emily Dickinson standen, dokumentiert. Dirk von Petersdorff, Nadja Küchenmeister und Hendrik Rost beispielsweise haben so entspannte wie genaue, dem Erinnern gewidmete Alltagsgedichte beigesteuert; Monika Rinck hat sich von Dickinsons Texten ("bliss was most to blame. am meisten schuld war glück.") zu weit ins Offene führenden Sprachexperimenten anregen lassen; und die Beilage "Ankleben verboten! Die Technik des Schriftstellers in 13 Thesen", die dort von Henning Ahrens beschickt wird, entwickelt sich immer mehr zum Fragebogen à la FAZ: Wer sich hier nicht exponiert, ist ein Feigling, doch wer sich hier blamiert - was Ahrens freilich nicht passiert -, tut es sehr öffentlich.

 
  • EDIT Nr. 46 (Sommer 2008). € 5,-
  • Kritische Ausgabe Nr. 12: Abenteuer (Sommer 2008). € 4,50
  • Sprache im technischen Zeitalter Nr. 185 (März 2008) / Nr. 186 (Juni 2008). € 12,-
  • Macondo Nr. 19: Paare ( Juni 2008). € 7,50
  • Kultur & Gespenster Nr. 6: "Ich will nicht Mr Pink sein"; (Winter 2008). € 12,-
  • plumbum Nr. 9 (Frühjahr 2008). € 8,-
  • poet - das Magazin des Poetenladens Nr. 5 (Sommer 2008). € 8,80
  • BELLA triste Nr. 20 (Frühjahr 2008) / Nr. 21 (Sommer 2008). € 8,- / € 5,-
  • Neue Rundschau Nr. 119/1: Lyrikosmose (Winter 2008). € 12,-